Solarwärme für alle: Unter diesem Motto startet der Systemanbieter Hartmann Energietechnik aus Rottenburg-Oberndorf gemeinsam mit einem internationalen Netzwerk von Solarfachbetrieben und Herstellern eine breit angelegte Kampagne für die Nutzung von Solarwärme.
„Um die Energiewende und die Klimaschutzziele zu erreichen, benötigen wir mehr Solarwärmeanlagen. Sie haben ein Riesenpotenzial, um Kohlendioxid sowie fossile und nachwachsende Brennstoffe einzusparen“, betont Thomas Hartmann, Geschäftsführer von Hartmann Energietechnik. Hausbesitzer können zudem beträchtliche Heizkosten mit einer Solarwärmeanlage einsparen. Immerhin fallen rund 80 Prozent des häuslichen Energieverbrauchs für die Raumheizung und die Warmwasserbereitung an. Davon ist die Heizung der mit Abstand größte Posten. Außerdem machen sie sich dadurch ein Stück weit unabhängig von Öl- und Gasimporten sowie stark schwankenden Energiepreisen.
Von den rund 20,5 Millionen installierten Heizungen in Deutschland sind derzeit nur zwei Millionen mit einer solarthermischen Anlage kombiniert. „In der Politik und in der breiten Öffentlichkeit ist die Solarthermie weitgehend in Vergessenheit geraten“, bedauert Hartmann. „Das wollen wir ändern. Die Solarwärmetechnik soll wieder den Stellenwert bekommen, der ihr zusteht.“ Den Auftakt der Kampagne machen die neue Website sowie ein Imageprospekt zum Heizen mit Solarwärmeanlagen. Begleitend dazu wird es unter anderem Veranstaltungen rund um das Heizen mit Sonne und Holz bei den einzelnen Firmen geben.
Kooperation statt Konkurrenz
Zum Kampagnen-Netzwerk gehören neben Hartmann Energietechnik die Solar- und Heizungsfachbetriebe Gerold Weber Solartechnik, Grundler Energietechnik, Solar-Partner-Süd und System Sonne. Mit im Boot sind der Schweizer Speicherhersteller Jenni Energietechnik, der österreichische Kollektorhersteller Winkler Solar, der Experte für Solar- und Heizungsregelungen Hanazeder Electronic, ebenfalls aus Österreich, sowie der bayerische Produzent von Naturzug-Holzvergaser-Heizkesseln Powall Energietechnik. Ein intensiver Austausch im Netzwerk und die gemeinsame Weiterentwicklung der Technik sind die Eckpfeiler ihrer langjährigen Zusammenarbeit. Und so ziehen die neun Unternehmen auch bei der Kampagne „Solarwärme für alle“ an einem Strang.
Alle Teilnehmer an der Wärmekampagne sind schon seit vielen Jahren für die erneuerbaren Energien aktiv. Thomas Hartmann beispielsweise feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Firmenjubiläum. Neben Hunderten von Solarwärme-, Solarstrom- und Holzheizungsanlagen, an denen der Systemanbieter mitgewirkt hat, schuf das mittelständische Unternehmen auch zahlreiche Referenzprojekte. Dazu zählen vor allem Sonnenhäuser nach dem Konzept des Schweizer Solarpioniers Josef Jenni. Als Sonnenhäuser werden Gebäude bezeichnet, die zu mindestens der Hälfte solar beheizt werden. Ein Vorzeigeprojekt ist das Sonnenzentrum in Rottenburg-Oberndorf (www.sonnen-zentrum.de). Das Gebäude, welches Büroräume, ein Lager, das Restaurant „Sonne die feurige Gastronomie“ und eine Privatwohnung beherbergt, wird zu 100 Prozent mit Sonne und Holz beheizt. Zu dem Heizkonzept gehören ein 150 m² großer Solarkollektor an der Fassade, ein 20.000 Liter Solarspeicher, ein Stückholz-Vergaserkessel und ein Pelletofen.
Thomas Hartmann ist weiterhin Gründungsmitglied des Sonnenhaus-Instituts e.V., das im vergangenen Jahr sein 10-jähriges Jubiläum feierte und das intensive Öffentlichkeitsarbeit für das solare Heizen betreibt.